Die Nachzügler aus der Steinzeit

Die Weisheitszähne sind ein Überbleibsel aus einer Zeit, als die Nahrung ein größeres Gebiss und mehr Kaufläche erforderte. Heute machen die Extrazähne oft Probleme, weil für sie nicht genug Platz im Kiefer ist.

In der Steinzeit ernährten sich die Menschen vorwiegend von rohem Fleisch, Wurzeln und Pflanzen – um die unverarbeitete Kost zu zermahlen und verdaulicher zu machen, brauchte das Gebiss Unterstützung: Die dritten Backenzähne halfen unseren Urahnen bei der Nahrungsaufnahme. Auch im Kiefer moderner Menschen sind diese zusätzlichen Zähne noch angelegt, aber weil wir fast ausschließlich zubereitete Lebensmittel zu uns nehmen, sind sie eigentlich überflüssig geworden. Oft stören die vier Relikte aus der Steinzeit sogar oder verursachen Beschwerden.

Störenfriede im Kiefer

Die Weisheitszähne sind die letzten natürlichen Zähne, die wir bekommen – in der Regel haben sie im Alter von 18 bis 25 Jahren ihren großen Durchbruch. Idealerweise fügen sie sich problemlos am Ende der Zahnreihe ein. Aber nicht immer ist im Kiefer genug Platz für die Nachzügler, die durch ihr Wachstum die gesamte Zahnreihe verschieben und Zahnfehlstellungen verursachen können. So entsteht ein falscher Biss, der die Entwicklung von Kiefergelenkserkrankungen begünstigt. Manchmal brechen sie auch gar nicht richtig durch: Schräg im Kiefer liegende Weisheitszähne können so starken Druck auf den Nachbarzahn ausüben, dass dessen Zahnbett oder Zahnwurzel erheblich geschädigt werden – manchmal entstehen auch Zysten, die den Kieferknochen angreifen können. Außerdem bilden sich an schiefliegenden Weisheitszähnen oft sogenannte Putznischen, in denen sich bakterieller Zahnbelag ansammelt, der Karies und Parodontitis Vorschub leistet.

Abschied von den „Dritten”

Wenn die Weisheitszähne für Unruhe sorgen, kann es sinnvoll sein, sich von ihnen zu verabschieden – die Entfernung ist ein kleiner chirurgischer Eingriff, der in der Regel unter lokaler Betäubung stattfindet. Sprechen Sie uns an: Wir beraten Sie umfassend, damit Sie eine weise Entscheidung treffen können.

28. Februar 2023 in Gesundheit

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