Zahnpflege – Tipps für gesunde Zähne bis ins hohe Alter

Viele ältere Menschen klagen über Probleme im Mundraum. Diese lassen sich fast immer lösen. Lesen Sie, wie Sie altersbedingte Einschränkungen kompensieren können, welche besonderen Vorsichtsmaßnahmen Sie ergreifen sollten und wie Ihr Zahnarzt Sie auf Ihrem Weg zu einem natürlichen Lächeln bis ins hohe Alter begleitet.

Mit speziellen Ratschlägen aus der Alterszahnheilkunde und besonderer Vorsorge sichern sich auch Senioren gesunde und gepflegte Zähne.

Zugegeben: Mit zunehmenden Alter werden die Dinge nicht unbedingt einfacher. Zahnschmerzen, Druckstellen bei Prothesenverwendung und vielleicht sogar Entzündungen beeinträchtigen die Lebensqualität. Die einen haben Probleme beim Kauen, andere leiden unter unangenehmem Mundgeruch oder gar schon unter Einschränkungen ihrer Sprachfähigkeit. Nicht wenige laufen Gefahr, durch einen damit einhergehenden Rückzug aus dem Alltag auch wichtige soziale Kontakte zu verlieren. Dabei gibt es erstaunlich einfache Lösungen, die das Leben auch im Alter lebenswert machen.

4-Punkte-Plan für gesunde Zähne bis ins hohe Alter

• Wie Sie altersbedingte Einschränkungen einfach kompensieren
• Warum intensive Zahnpflege und regelmäßige zahnärztliche Kontrolle die Gefahren erfolgreich bekämpfen
• Warum Ihr Zahnarzt Ihre Zähne erhalten und die Zahnlücken schließen möchte
• Wie eine zahngesunde Ernährung für mehr Wohlbefinden sorgt

Altersbedingte Einschränkungen einfach kompensieren

Ein zunehmendes Alter geht oft mit Einschränkungen der Bewegungsfähigkeit einher. So wird auch die gewissenhafte Zahn- und Zahnersatzreinigung nicht gerade leichter. Doch es gibt zu Hause wie im Handel verschiedene Lösungen, die weiterhelfen können. Zunächst einmal ist es wichtig, dass Sie sich Zeit nehmen. Setzen Sie sich bei der Reinigung am besten hin. Ein kleiner, auf einem Tisch aufgestellter Spiegel gibt Ihnen die notwendige Orientierung. Haben Sie es schon einmal mit einer elektrischen Zahnbürste versucht? Damit erreichen Sie eine Vielzahl nur schwer zugänglicher Stellen besonders im hinteren Bereich Ihrer Mundhöhle oft besser! Auch ist der Griff solcher Zahnbürsten viel dicker und liegt damit gut in der Hand. Diese Geräte sind heute sehr erschwinglich. Wenn eine elektrische Zahnbürste nicht infrage kommt, hält der Handel auch Zusatzgriffe bereit, mit der Sie Ihre normale Zahnbürste künftig einfacher handhaben können. Diese Griffe können sogar nach Ihren Wünschen geformt sein. Für eventuell vorhandene Prothesen sollten Sie bei der Pflege und Reinigung eigens hierfür entwickelte Prothesenbürsten benutzen. Sollte Ihre Bewegungsfähigkeit sehr stark eingeschränkt sein, scheuen Sie sich keinesfalls, Ihre Angehörigen oder eventuell vorhandene Pflegekräfte regelmäßig um Hilfe zu bitten. Ihre Zahngesundheit wird es Ihnen danken.

Warum intensive Zahnpflege und regelmäßige zahnärztliche Kontrolle die Gefahren erfolgreich bekämpfen

Eine regelmäßige und gezielte Pflege der Zähne und des Zahnersatzes ist für Ihre Zahngesundheit unabdingbar. Damit erreichen Sie, dass Bakterienbeläge deutlich weniger Chancen haben, sich anzusiedeln. So vermeiden Sie deren Angriff auf Zähne, Kiefer und Mundschleimhaut. Zudem beugen Sie Mundgeruch vor.

Tipps zur gewissenhaften Zahnpflege

• mindestens zweimal am Tag gründlich die Zähne zu putzen
• einmal am Tag die Zahnzwischenräume mit speziellen Bürstchen (Interdentalbürsten) oder Zahnseide zu reinigen, um hartnäckige Belege soweit wie möglich zu entfernen
• die grundsätzliche Verwendung von Zahnpasta mit Flouriden, denn diese stärken Ihre Zähne
• die notwendige Zeit, die Sie immer aufwenden sollten! Beginnen Sie am besten an den zugänglicheren Stellen außen, reinigen Sie sodann die Kauflächen und gehen Sie dann zu den Innenflächen Ihrer Zähne über.
• eventuell einmal wöchentlich das Auftragen eines fluoridhaltigen Gelees (besprechen Sie die Notwendigkeit in Ihrem speziellen Fall gern mit uns)
• die zweimalige Reinigung Ihrer Prothesen am Tag. Nutzen Sie hierfür spezielle Prothesenzahnbürsten und eine Gelzahnpasta.

Beachten Sie bei Brücken, dass auch deren Verbindungselemente auf der dem Zahnfleisch zugewandten Seite gereinigt werden müssen. Reinigungstabletten können Ihre Bemühungen zusätzlich unterstützen. Bei Bedarf kann Ihr Zahnarzt auch eine gründliche Prothesenreinigung im Dentallabor veranlassen.

Die regelmäßige Kontrolle bei Ihrem Zahnarzt ist mindestens ebenso wichtig. Vier Besuche im Jahr sind mehr als ratsam. Dabei stehen zwei Besuche der zahnärztlichen Kontrolle zur Verfügung und zwei Besuche dienen der professionellen Prophylaxe, also der gründlichen Zahnreinigung in Essen durch geschulte Fachkräfte. Auch wenn Ihre anderen Arztbesuche aufgrund verschiedener Erkrankungen im Alter vielleicht mehr geworden sind: Vernachlässigen Sie deshalb niemals Ihre regelmäßigen Zahnarzttermine! Denn Krankheiten im Mundbereich können großen Einfluss auf Ihren gesamten Körper nehmen und für andere Krankheiten mitverantwortlich sein.

Warum Ihr Zahnarzt Ihre Zähne erhalten und die Zahnlücken schließen möchte

Verliert der Kiefer Zähne, beginnt er zu schrumpfen. Im Gegensatz zu früher wird heute verstärkt mit Implantaten gearbeitet, um Lücken im Gebiss zu schließen. Voraussetzung dafür ist ein intakter Kieferknochen, in den die Implantate eingesetzt werden können. Erfüllt dieser nicht mehr die Voraussetzungen, muss er mit Knochenmaterial wieder aufgebaut werden. Da ist es natürlich besser, gleich die eigenen Zähne so lange wie möglich zu erhalten.
Zahnlücken sorgen aber auch für andere Probleme. Denn Lücken verführen andere Zähne dazu, zu wandern und das tun sie dann in eine Richtung, in die sie gar nicht gehören. Fehlstellungen und neue Probleme sind die Folge. Aber auch die tägliche Nahrungsaufnahme wird vielen älteren Patienten durch Zahnlücken erschwert. Wenn diese ihre Nahrung nicht mehr wie gewohnt zerkleinern können, weichen sie verstärkt auf weichere Nahrungsmittel aus. Dies führt nicht nur dazu, dass der Kiefer mangels Arbeit noch instabiler wird, sondern oftmals auch zu ernährungsbedingten Mangelerscheinungen bei den Betroffenen.
Damit kommt Ihren gesunden Zähnen, einem gesunden Kiefer und den geschlossenen Zahnlücken durch Implantate in der Alterszahnheilkunde eine besondere Bedeutung zu.

Wie eine zahngesunde Ernährung für mehr Wohlbefinden sorgt

Beim Stichwort „Ernährung“ denken wir zumeist an Essbares. Betrachten wir aber zunächst die so wichtige Flüssigkeitszufuhr für unseren Körper: Gerade im Alter trinken die Menschen immer weniger. Kein Wunder, nimmt das Durstempfinden doch tatsächlich ab. Da ist es wichtig, diesem Mangel an Empfinden mit ein paar kleinen Tricks ein Schnippchen zu schlagen. Denn nur wer genügend trinkt, sorgt auch für eine ausreichende Speichelproduktion, die für die Zahngesundheit mit von entscheidender Bedeutung ist. Wussten Sie zum Beispiel, dass der Speichel in Ihrem Mund eine antibakterielle Wirkung hat (man spricht nicht umsonst vom „Wunden lecken“)? Zudem versorgt er den Zahnschmelz auch von außen mit Mineralien und wehrt Säuren, die diesen angreifen wollen, durch Neutralisierung ab.

Beobachten Sie also, wie viel Sie trinken und wenden Sie ein paar einfache Tricks an, um täglich auf mindestens zwei Liter zu kommen:

• Wozu Getränke verstecken? Verteilen Sie diese in Ihrer Wohnung, sodass Sie stets erinnert werden und immer Zugriff haben.
• Trinken Sie hauptsächlich Mineralwasser. Obstsäfte sollten Sie aufgrund ihres Zuckergehalts einschränken und verdünnen.
• Obst und Gemüse sind ohnehin ein wichtiger Bestandteil gesunder Ernährung. Greifen Sie besonders bei stark wasserhaltigen Sorten herzhaft zu.
• Gönnen Sie sich ab und an ein (zuckerfreies) Kaugummi. Damit regen Sie die eigene Speichelproduktion durch das Kauen auf ganz natürliche Weise an.
• Machen Sie es sich zur Gewohnheit, bei immer wiederkehrenden Tätigkeiten auch ein Glas Wasser zu trinken. Auch ein Glas vor den Mahlzeiten passt gut in solche Rituale.

Neben der Flüssigkeitszufuhr spielt auch die Art Ihrer Speisen eine große Rolle. Wer nur noch Weißbrot und weichgekochtes Gemüse ist, verlangt seinem Kiefer nichts mehr ab. Der aber will arbeiten, um kräftig zu bleiben. Setzen Sie also bei Ihrer Ernährung ruhig auf Vollkornprodukte und knackige Speisen, um ihn zu trainieren. Versorgen Sie Ihren Körper außerdem mit genug Kalzium. Mit dem Verzehr von milchhaltigen Produkten ist das ganz einfach und Ihre Knochen wie Ihre Zähne werden es Ihnen danken. Reduzieren Sie zudem den Genuss von Zucker, der Ihre Zähne angreift. Gewöhnen Sie sich an, Kaffee oder Tee ohne Zucker zu trinken und vermeiden Sie generell, Zucker über einen längeren Zeitraum hinweg zu sich zu nehmen. Statt also viele Süßigkeiten über Stunden verteilt zu genießen, gönnen Sie sich lieber mal ein Stück Kuchen, aber belassen Sie es dann auch dabei.

Wenn Sie diese Ernährungstipps befolgen, die gründliche Reinigung von Zähnen und Zahnersatz nicht auf die leichte Schulter nehmen und regelmäßig Ihren Zahnarzt besuchen, steigen Ihre Chancen, auch das Alter noch mit einem natürlichen Lächeln und einem positiven Lebensgefühl zu genießen.

27. März 2017 in Zahnästhetik

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